Newsinternational Montag, 30.03.2020 |  Drucken

Christchurch-Attentäter bekennt sich überraschend schuldig

Der 29-jährige Australier Brenton Tarrant gestand am Donnerstagmorgen per Video-Link aus dem Gefängnis in Auckland am 15. März 2019 vor zwei Moscheen in Christchurch 51 Menschen ermordet zu haben

Christchurch (KNA) Der mutmaßliche Attentäter von Christchurch hat sich vor Gericht überraschend schuldig bekannt. Der 29-jährige Australier Brenton Tarrant gestand am Donnerstagmorgen per Video-Link aus dem Gefängnis in Auckland, am 15. März 2019 vor zwei Moscheen in Christchurch 51 Menschen erschossen zu haben, wie neuseeländische Medien berichten. Die Namen der 51 Opfer seien dem Angeklagten vorgelesen worden, bevor Tarrant auf die Frage, wie er plädiere, antwortete: "Ja, schuldig".

Das gleiche Verfahren sei bei der Anklage wegen 40 Mordversuchen vor dem Gericht in Christchurch zur Anwendung gekommen. Auch dazu habe sich der rechtsextreme Tarrant schuldig bekannt. Bislang hatte er auf nicht schuldig plädiert.Das Schuldbekenntnis biete die Chance, den Prozess ohne Verzögerung wegen Covid-19 zu Ende zu bringen, sagte Richter Cameron Mander laut neuseeländischen Medien. Einen Termin für die Urteilsverkündung setzte Richter Mander aber noch nicht fest.

Der Gerichtstermin war überraschend erst am Mittwoch angesetzt worden. Weil auch in Neuseeland im Kampf gegen das Coronavirus das öffentliche Leben weitgehend zum Stillstand gekommen ist, konnten Angehörige der Opfer nicht daran teilnehmen. Laut Medien waren in deren Vertretung Imame der beiden Moscheen sowie sechs Journalisten anwesend.

Zum ersten Jahrestag des Anschlags hatten die katholischen Bischöfe Neuseelands in einer Erklärung den gemeinsamen Wert der Grußformeln "Shalom" und "Salaam" betont. Weiter hoben sie erneut die Verbundenheit der Kirche mit den Muslimen hervor. "Ihr seid unsere Freunde. Wir müssen nicht gleich sein, wir können unglaublich vielfältig sein - ob durch Religion, Sprache, Herkunft oder Aussehen - aber wir sind dazu berufen, als Brüder und Schwestern zu leben", schrieben die Bischöfe.



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